Tino Schopf, Staatssekretär für Energie und Betrieb in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, will sich vor Ort bei den Berliner Playern aus der Energiebranche ein Bild von der aktuellen Lage machen, - so auch beim zweitgrößten Wärmeversorger in der Hauptstadt, der BTB GmbH Berlin.
Dafür wurde er am 08. Juli sowie am 16. August von BTB-Geschäftsführer David Weiblein empfangen. Beide Parteien hatten Delegationen aus Fach- und Führungskräften dabei, mit denen sie gemeinsam die Heizkraftwerke Neukölln, Adlershof und Schöneweide besichtigten. Alle drei Erzeuger speisen ihre, über unterschiedliche Energieträger gewonnene Energie in das rund 160 km lange Fernwärmeverbundnetz Berlin Südost ein. Staatssekretär Schopf informierte sich ausführlich zur Funktionsweise der Anlagen, der Energiebeschaffung des Versorgers und dem Stand der derzeit laufenden Kraftwerkserweiterungen im Zuge des notwendigen Netzausbaus.
Wie Geschäftsführer Weiblein erläuterte, ist die Nachfrage nach Fernwärme der BTB unverändert groß. Der niedrige Primärenergiefaktor von 0,24 indiziert, wie nachhaltig die Fernwärme der BTB schon heute ist. Großen Anteil daran hat der hohe regenerative Anteil von rund 60 % durch den Energieträger Altholz sowie die zu weiten Teilen auf Kraft-Wärme-Kopplung basierte Erzeugungsweise. Der Anteil von Erdgas liegt bei der BTB bei nur rund 20%. Aufgrund der Brennstoff-Diversität ist die BTB auch hinsichtlich der Versorgungssicherheit vergleichsweise gut aufgestellt.
Für David Weiblein ist klar: „Wichtig ist, dass wir bei allen operativen Krisenmaßnahmen, die jetzt kurzfristig und zu Recht ergriffen werden, nicht unser großes strategisches Ziel einer nachhaltigen und langfristig sicheren Energieversorgung aus den Augen verlieren. Der Ausstieg aus der fossilen Energieerzeugung muss weiterhin konsequent vorangetrieben werden!“
Auf diesem Weg investiert die BTB in den kommenden Jahren rund 200 Mio. EUR in die Dekarbonisierung und die Kraftwerkstransformation in Schöneweide vom Kohleheizkraftwerk hin zum modernen Energiepark, der verschiedene umweltfreundliche Energiequellen kombiniert.
Auch innovative Pilotprojekte wie die Flusswasser Großwärmepumpen an der Spree in Schöneweide und der Bauplatz für den geothermischen Tiefenspeicher in Adlershof waren Teil des Besichtigungsprogramms des Staatssekretärs, der sich beeindruckt von den Anstrengungen des mittelständischen Energieversorgers zeigte:" In einem Stadtstaat wie Berlin brauchen wir genau solch innovativen Ansätze für die Gewinnung und Speicherung regenerativer Energie. Aquiferspeicherung, Geothermie und die Nutzung von Abwärme sind bisher ungehobene Potentiale für die Versorgung der Berlinerinnen und Berliner mit Wärme."
David Weiblein zieht nach dem Besuch der Delegation aus der Senatsverwaltung ein positives Resümee: „Das ehrliche Interesse an unserer Arbeit und den Menschen, die dahinterstehen, hat uns wirklich sehr gefreut. Die unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entgegengebrachte Wertschätzung tut gut und gibt – gerade im Kontext der Herausforderungen durch Corona-, Ukraine- und Gaskrise – neue Energie für die kommenden, anspruchsvollen Monate. Die Berliner Energiewirtschaft braucht nun ganz konkrete Unterstützung von Politik und Verwaltung. Genehmigungsprozesse müssen dringend beschleunigt und Innovationsprojekte konsequent und weitsichtig gefördert werden.“