Redakteur Martin Küper besuchte Vattenfall und BTB und hat mit beiden Unternehmen über die hochbrisanten Themen wie Brennstoffbeschaffung und Versorgungssicherheit, den Energiemix der Versorger, die Zukunft der Dekarbonisierung sowie die Kostensituation für Versorger und Kunden gesprochen. Im Studio zu Gast war zudem der Senator für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Stephan Schwarz. Er äußerte sich auch zu der schwelenden Diskussion zum Fernwärmenetzverkauf von Vattenfall und den Rekommunalisierung-Absichten des Senats.
Der Beitrag startet mit der BTB am Standort Adlershof auf der Baustelle für den Erweiterungsbau. Hier sind bereits vier weitere, hocheffiziente Blockheizkraftwerke mit insgesamt 18 MW Leistung eingebaut worden. Dazu kommen - in der Reportage nicht erwähnt - zwei große Flusswasserwärmepumpen am Standort Schöneweide, direkt an der Spree gelegen. BTB-Geschäftsführer David Weiblein erläutert, dass die Inbetriebnahme im Frühjahr 2023 geplant ist und hofft, dass es im Rahmen des derzeitigen Ausbaus für die notwendige Erweiterung des Fernwärmeverbundes keine weiteren Verzögerungen mehr gibt.
Trotz ihres bereits sehr hohen Anteils regenerativer Energie im Fernwärmenetz von rund 60 %, investiert die BTB massiv weiter in die Dekarbonisierung ihrer Anlagen. David Weiblein beschreibt den geplanten Ausstieg der BTB aus der Steinkohle bis Ende 2024 und den Umbau des Heizkraftwerks Schöneweide. Der Standort soll nach und nach in einen erneuerbaren Energieerzeugerpark umgebaut werden, so der kaufmännische Geschäftsführer. Allein dafür investiert das Unternehmen bis 2030 rund 100 Mio. EUR.
Trotz der derzeitigen Krise ist die BTB hinsichtlich der Versorgungssituation im kommenden Winter wegen ihres diversen Energiemixes aus Altholz (rund 60 %), Erdgas (ca. 20%), Steinkohle (rund 15%) und Heizöl (etwa 5 %) gut aufgestellt.
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