Einmal mehr ein Projekt mit ereignisreichem Verlauf, wie Steffen Trebbin, Leiter der Bau- und Investitionsabteilung der BTB, berichtet: “Wenn wir in Berlin anfangen, für ein neues Bauvorhaben zu graben, gibt es jedes Mal Überraschungen.“ Auf dem Gelände der neuerrichteten Clay-Schule fanden sich Reste einer Zwangsarbeitersiedlung aus den dunkelsten Jahren Deutschlands, die zunächst durch Experten gesichert und historisch begutachtet wurden.
Alexander Seiler, der das gesamte Bauvorhaben als BTB-Projektleiter vor Ort betreut, ergänzt: “Daneben stießen wir im Neudecker Weg auf nicht hinreichend verzeichnete Leitungen wie eine Abwasserdruckleitung aus Asbestzement, der wir ausweichen mussten. Außerdem haben wir eine zwei km lange Umleitung realisieren müssen, um den Verkehrsfluss für den Fahrverkehr aufrecht zu erhalten. So waren ungeplant zwischenzeitlich drei Bauabschnitte mit fünf verschiedenen Unternehmen gleichzeitig zu koordinieren.“
Die BTB hat bereits mehrere Anlieger an die neue, rund 1,5 km lange Fernwärmetrasse angeschlossen, die für eine Gesamtleistung von 14 MW ausgelegt ist. Allein der beeindruckende Neubau für die Clay-Schule, eine weiterführende Schule mit musikalischem Schwerpunkt, in die 2022 über 1.000 Schülerinnen und Schüler einziehen werden, hat eine Anschlussleistung von 1.000 kW.
Nachdem die Trasse am vergangenen Freitag in Betrieb genommen wurde, können Alexander Seiler und Steffen Trebbin erstmal kurz durchatmen. Die nächsten herausfordernden Projekte warten allerdings schon. Denn die ehrgeizigen Ausbauziele der BTB sehen eine Erweiterung des Fernwärmeverbundnetzes von heute 150 km auf rund 180 km bis 2025 vor.
Bildquelle: BTB / Cathrin Bach